PROJEKTE & STUDIEN

Bebauungsvorschlag für ein Grundstück zwischen der Hildesheimer Stadtmauer und dem Mühlengraben

Grundstück

Das Grundstück liegt am Südwestrand des historischen Stadtkerns. Erschlossen wird es von der Dammstraße aus über die ruhige Straße Kleine Venedig:

Durch die Lage direkt vor der alten Stadtmauer und innerhalb der Wallanlagen hat das Grundstück engen Bezug zur Stadtgeschichte: Nachbar ist das Roemer-Pelizaeus-Museum, der Dom liegt in Rufweite.


Bebauungskonzept

Ufernahe Bebauung am Mühlengraben. Die 3-geschossigen Wohnhäuser stehen ca. 10,00 m vom Ufer zurück. Die eingeschossigen „Nebenhäuser“ dazwischen reichen fast bis an den Mühlengraben heran. So entstehen ungestörte Privatbereiche am Wasser.

Durch die Einzelbaukörper wird die Sichtverbindung Stadtmauer-Mühlengraben nicht unterbunden.

Das vierte Gebäude steht nahe der Stadtmauer und setzt in etwa die Bauflucht der Straße Kleine Venedig nach Osten fort.

Wertvolle Gehölze sollen erhalten werden. Dies wird durch den Verzicht auf Keller und wenn möglich den Einsatz von Pfahlgründungen erleichtert.

Die Erschließung des Grundstücks und der Gebäude erfolgt über einen Weg, der auch öffentlich nutzbar ist.


Architektonisches Konzept der Häuser 1 – 3

Die Häuser stehen vor der Stadtmauer am Mühlengraben und beziehen sich deshalb eher auf die klare Zweckarchitektur der Mühlen- und Wirtschaftsbauten des 19. Jahrhunderts als auf die Fachwerk-Buntheit der historischen Stadt.

Zur Stadtseite, d.h. nach Norden/Nordosten bieten die Baukörper ein ruhiges Bild mit geschlossen wirkenden Fassaden.

Unterstrichen wird diese Wirkung durch den Mauerwerksklinker. Er ist die harte Schale, die einen überraschenden Kontrast bietet zur Transparenz und Offenheit der Häuser nach Südwesten hin

.

Hier, zum Mühlengraben hin, bildet das harte Mauerwerk nur noch den feinen Rahmen für offene Glasfelder. Farbige Holzläden sorgen für außenliegenden Sonnenschutz.

Die Terrassen schweben über dem Ufer des Mühlengrabens. Die eingeschossigen Nebenhäuser kragen z. T. über die Uferböschung aus und erinnern an Schiffsbrücken.

Dieses Fassadenbild ist so nur vom nicht öffentlich zugänglichen gegenüberliegenden Ufer des Mühlengrabens zu sehen. Ebenso wie die Gartenseiten der Fachwerkhäuser am Brühl oder an der Kesslerstrasse sollen sie Entdeckerfreude stimulieren und so zur Poesie der Stadt beitragen.