PROJEKTE & STUDIEN

Projekt von Tae-Jun Kim für die Ausstellung „König Lustik!¿“ 2008

Der Ansatz des koreanischen Künstlers Tae-Jun Kim ist, verschwundene oder auch nie gebaute Architekturen durch temporäre Installationen zu visualisieren. Bei seinen Kasseler Projekten beraten wir ihn kunsthistorisch und technisch.

Gern arbeitet er mit Ballons. Sie sind gleichzeitig körperhaft und leicht und können so die imaginäre Architektur konkret und symbolisch abbilden. Vom 19. März bis 29. Juni 2008 fand in Kassel die hessische Landesausstellung „König Lustik!¿ - Jérôme Bonaparte und der Modellstaat Königreich Westphalen“ statt.

Ausstellungsorte waren das Fridericianum und das Schloss Wilhelmshöhe.

Tae-Jun Kim hat für diese Ausstellung ein Symbolprojekt entwickelt.

Die Idee für das Schloss Wilhelmshöhe und das Fridericianum war, jeweils einen ringförmigen, heliumgefüllten Ballon über den Gebäuden schweben zu lassen. Sie verweisen auf die kriegszerstörte Kuppel des Schlosses Wilhelmshöhe sowie auf die Kuppel eines nicht realisierten Entwurfs von Claude-Nicolas Ledoux für das Fridericianum.

Die hintergründige Leichtigkeit und Eleganz dieses Projektes hätte ideal zum Motto der Ausstellung gepasst: Jérômes Diktum "Indem ich den Thron besteige, verpflichte ich mich, euch glücklich zu machen, und ich werde diesem Gelübde treu sein" hätte einen ironischen Heiligenschein verdient gehabt....

Die Museumslandschaft Hessen-Kassel war zunächst an diesem Projekt sehr interessiert, machte dann jedoch technische und organisatorische Bedenken geltend, möglicherweise aufgrund der traumatischen Erfahrungen mit dem documenta 12-Projekt „Reisfeld“: Die Reispflanzen des thailändischen Künstlers Krue-On auf dem Hang unterhalb des Schlosses Wilhelmshöhe benötigten so viel Wasser, dass der Hang ins Rutschen gekommen wäre, hätte man das Projekt nicht gestoppt....

Das Projekt von Tae-Jun Kim konnte also nicht realisiert werden.